To: MeeknMing
For anyone that can read German (I think)....
http://www.triggerfish.de/tussideluxe/home.cfm?p=1235&CFID=1778087&CFTOKEN=80930749
Tussi Deluxe, jetzt im Internet ,
noch schneller noch besser noch "zickiger" ... und hier ein paar Ausschnitte!!!
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Mach mal Clash, du Sack! - Lebende Legenden - Heute: Joe Strummer ( Autor: Tussi Deluxe )
"Wo gehen Punk Rocker zum Saufen hin?", "Ins Blue Shell!", behauptet zumindest der Kölner Taxifahrer englischer Abstammung, dem diese Frage von Joe Strummer gestellt wurde, als der an einem dieser lauen Sommertage in Köln ankommend gleich nach einer Abendbeschäftigung Ausschau hielt und just an den Richtigen geraten ist. Trotz ausschweifendem Besäufnis im "Blue Shell" und zehn vorangegangenen Interviews ist Joe Strummer der charmante Geschichtenerzähler, der uns versprochen wurde. Es wäre auch ein Jammer, wenn er seinen Legendenstatus, den er bei uns unangefochten besitzt, durch Starallüren angekratzt hätte.
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Natürlich fragen wir nicht, wann sich "The Clash" wieder vereinigen, das hat ja schließlich jeder vor uns gefragt. Ein Antwort bekommen wir dennoch: "Mit 78 Jahren werden wir wieder als "The Clash" auftreten, so wie der Buena Vista Social Club! Und Wim Wenders filmt uns dann." Unsere Bedenken, er würde eventuell gar nicht so alt werden, schlägt er mit einem "Easy!" in den Wind.
Seit fünfzehn Jahren das erste Mal vereint waren die vier vor einigen Wochen: "Wir bekamen von der Acadamy of Songwriters & Composers einen Award für unsere Verdienste um die britische Popkultur wie sie es nannten. Topper kam mit Krücken! Das war natürlich ein Moment, als der Moderator uns mit 'Aaand here aaare.....The Clash!' ankündigte und wir, uns gegenseitig stützend, die Bühne hoch stolperten. Ein wunderbarer Tag!"
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In England führt Joe Strummer ein ganz normales Leben, verschont von der "Bürde" eine lebende Legende zu sein wie es bei uns, in Frankreich oder in den USA der Fall ist: "Ich könnte keine Songs mehr schreiben, wenn ich nicht einigermaßen normal leben könnte. Zum Glück bin ich nicht Michael Jackson..." Wir erzählen von Kraftwerk,...
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die in Düsseldorf auch eher ein alter-Sack-Image haben, woraufhin Joe ganz aufgekratzt ist: "Klar, die sind Legende, definitiv! Als wir unsere erste Tournee mit The Clash hatten, hatten wir zwei Tapes dabei: ein Reggae-Tape und eins von Kraftwerk! Sie sind legendär! Auch wenn ihr die in Düsseldorf ignoriert."
Joe Strummer war Musiker, ist Musiker und wird es auch künftig immer sein: "Mit Clash wollten wir nie in die Charts und jetzt mit den Mescalleros machen wir auch Musik, um Musik zu machen, nicht um damit vielleicht viel Geld zu verdienen." Nun ja, der Break Even muss zumindest erreicht sein, sonst gibts von der Plattenfirma was auf die Mütze, das weiß auch Joe Strummer, dessen letztes Album eher schlecht lief, weswegen er sich schon Gedanken zu machen scheint, wie man seine Zielgruppe erreicht: "Zu Promozwecken spielen wir sogar in Plattenläden, weil die Radios uns nicht spielen." Hitsville U.K.! Aber wer ist denn die Zielgruppe? "Tony James von Sigue Sigue Sputnik hatte ja mal die Idee, eine Band für ältere Leute zu machen, für die 'twenty/thirty somethings', das muss jetzt fünf Jahre her sein. Ob es ein Erfolg war? In England gibt es ja nur eine Radiostation und die macht Sound für Zehnjährige, deswegen habe ich nie was von ihnen gehört! Auch die Mescalleros machen Musik für den Kopf, für Leute die Zeit haben, nicht für Taschengeld-Kinder!" Ein traurige Tatsache ist ja, dass auf Mescalleros-Konzerten hauptsächlich alte The Clash-Hymnen verlangt und gespielt werden. Aber einmal PunkRocker, immer PunkRocker! Und das strahlt Joe Strummer auch definitiv eher aus, als ein herunter gekommener Popstar zu sein.
Joey Ramone's Tod war natürlich auch für ihn ein Schock: "Ich wusste ja noch nicht mal, dass er seit Jahren krank war! Ich hab ihn öfter in NYC besucht, aber er hat es mir nie erzählt. Unser neues Album ist ihm gewidmet!" Zum Beweis holt Joe eifrig das Layout für das Cover-Artwork hervor. Denn die Ramones sind schuld, dass es "The Clash" überhaupt gab: "Als das erste Album der Ramones in England veröffentlicht wurde, das war so WOW! Ich weiß nicht, was aus uns ohne diese Platte geworden wäre. Wir waren ehrlich gesagt immer scharf drauf, so wie die Ramones zu klingen." Dass die Herren das fein hingekriegt haben, wissen wir ja!
Joe Strummer ist auch Vater und macht sich jetzt schon Sorgen, wenn seine Töchter mal, wie er früher, mit den falschen Leuten rumhängen. Seine drei Töchter sind zwischen neun und siebzehn und da fängt die schaurig schöne Zeit ja bekanntlich an. Klar, Haschisch hat er selbst geraucht, angeblich die einzige Drogenerfahrung, die er während seiner PunkRock-Karriere gemacht hat: "Kiffen hat The Clash zusammen gehalten, alles andere hätte uns getötet!" Oder hat?
Kaum hatten sich The Clash 85 entgültig getrennt, wurde eine neue revolutionäre Jugendkultur geboren, die bald weniger politisch, aber dennoch genau so vehement die Teenager Mittel-Europas zusammen rottete. Techno, bzw. Elektronik ist die einzige Musikbewegung, die, neben den alten Scheiben, Joe Strummers Interesse weckt: "Um neue Sachen kümmere ich mich kaum, ich bin zu beschäftigt alte Platten zu hören! Aber beim Techno sehe ich deutliche Parallelen zum PunkRock! Wäre das meine Zeit gewesen, hätte ich in der Technoszene garantiert eine ähnliche Funktion wie mit The Clash gehabt. Die Musik finde ich OK, nur der Extasy-Konsum ist schlecht. Die Kinder machen ihren Körper kaputt! Ich war schon auf vielen Raves, vor allem auf Open-Airs. In Clubs bin ich ja immer der Älteste, da mach ich mir Sorgen, den Kids die Party zu ruinieren. Die denken doch, ich bin der Daddy von irgendwem..."
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Seit drei Jahren macht Joe auch in Radio: auf BBC läuft unregelmäßig seine Radioshow "London Calling": "BBC ist schon ein merkwürdiger Sender, man kann es kaum glauben! Die machen es einem nicht leicht meine Show zu empfangen. Zwei Mal im Jahr nehme ich vier Shows auf. Per Fax erfahre ich dann, wann und auf welcher Frequenz sie läuft. Das ist so kompliziert, dass ich das Fax auf dem Küchentisch vergessen habe... Obwohl es viel Spaß macht und ich so dazu komme jede Menge komischen Sound zu hören, um dann die 42 besten Stücke für die Shows zu nehmen!"
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Als wir ihm am Ende unserer begrenzten Zeit offenbaren, Fans seines B-Spaghetti-Westerns "Straight To Hell" zu sein, in dem übrigens auch Courtney Love unoperiert zu bewundern ist, freut er sich und meint: "Na super, dann hat der Film ja schon drei Fans! Euch, mich und die Japaner."
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